Gleisanschluss: „Schamott“ 2024 zurück an die Schiene bringen

Pressemitteilung: Wie geht es weiter mit der „Schamott“ in Staufenberg? Am vergangenen Donnerstagmittag besuchte SPD-Bundestagsabgeordneter Felix Döring (SPD) zusammen mit dem Staufenberger Bürgermeister Peter Gefeller RHI Magnesita in Mainzlar, um sich vor Ort ein Bild zu machen. „Aus einem Sorgenkind ist ein Vorzeigeprojekt für unsere Region und für den RHI-Konzern geworden. Das haben wir dem starken Engagement alle Akteure hier vor Ort zu bedanken. Jetzt gilt es, das Projekt auch langfristig abzusichern“, so Dörings Bewertung der Situation vor Ort.

Bei einer Führung durch Constantin Beelitz, Regional President Europe für den Magnesita-Konzern und Tim Steenvoorden, Vorstand für Deutschland des Konzerns sowie durch ein Mitglied des Betriebsrats informierte sich Döring über die Arbeit in dem Werk. Hier werden seit 1907 bei Temperaturen über 1.500 Grad Steine gebrannt, die anschließend für andere Öfen – zum Beispiel zur Herstellung von Glas, Zement oder auch Stahl – Verwendung finden. Ein energieintensiver Prozess, der dennoch nicht verzichtbar sei: „Wenn hier der Ofen ausgeht, wir an anderen Stellen in einigen Wochen kein Stahl oder kein Glas mehr geschmolzen. Dann steht auch dort die Arbeit still“, erläutert Döring. Aus Mainzlar komme damit eine wichtige Grundlage für industrielle Prozesse in der Region und überall in Europa.

Standortgarantie erkämpft – Gleisanschluss benötigt

Nach Gerüchten im Jahr 2020 wurde Anfang 2021 bekanntgegeben, dass der Schamott-Standort in Mainzlar aufgegeben werden soll. Nach starkem Einsatz des Betriebsrats, der zuständigen Gewerkschaft IG BCE, Energie, des Bürgermeisters Peter Gefeller und Landrätin Anita Schneider wendete sich das Blatt, es wurde eine Standortgarantie vereinbart und es werden hohe Investitionen in die Modernisierung getätigt. Döring merkt hierzu allerdings an: „Einen Haken hat diese neue Perspektive noch: Das Produkt muss auch zu den Kundinnen und Kunden kommen. Das ist per LKW nicht darstellbar, nicht vermittelbar und erst Recht nicht ökologisch. Ich freue mich daher sehr, dass der Konzern seinen 2016 stillgelegten Gleisanschluss wieder reaktivieren will“. Die Teilnehmer des Betriebs erläutern, dass alle notwendigen Vereinbarungen hierzu seien bereits im Grundsatz getroffen seien. Aktuell hänge es jedoch noch an einer Einigung mit der Bahn mit Blick auf das betroffene und aktuell ungenutzte Gleisstück.

„Ich habe sehr viel Respekt vor der besonderen und anstrengenden Arbeit, die die Beschäftigten hier leisten und vor dem großen Engagement, mit dem die Standortsicherung erkämpft wird. Es gibt kein vernünftiges Argument gegen die Reaktivierung des Gleisanschlusses. Deshalb muss jetzt bei der Bahn dringend Bewegung in die Sache kommen. Dafür werde ich versuchen, die volle Rückendeckung der Bundespolitik zu organisieren. RHI in Mainzlar zeigt, dass Ökologie und Industrie kein Widerspruch sind und ich bin mir sicher, dass das Werk hier bei uns auf verschiedenen Ebenen ein hohes Potenzial hat, ein Vorzeigeprojekt zu werden“, so Döring zum Abschluss des Termins.

Foto: Jobina Szczesny

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Warten auf die Deutsche Bahn (giessener-anzeiger.de)

Das Wunder von Mainzlar – Die Schamott bleibt erhalten | DGB Region Mittelhessen

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