KroKi-Haus: Jung und chronisch krank

Das Kroki-Haus Gießen, eine vollstationäre Einrichtung der Jugendhilfe für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit chronischen Erkrankungen, empfing den heimischen Bundestagsabgeordneten Felix Döring und die heimische Landtagsabgeordnete Nina Heidt-Sommer (beide SPD) zur Vorstellung der eigenen Arbeit. „Nachdem wir im Sommer an einer Veranstaltung zum Thema‚ Jugendhilfe und Gesundheitsfürsorge‘ teilgenommen haben, die der Krokids-Verein veranstaltet hat, wollen wir uns auch vor Ort über das deutschlandweit einzigartige Konzept der Einrichtung informieren“, erläutert Döring.

Im Kroki-Haus finden Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen ein Zuhause, wenn sie sowohl medizinische Betreuung als auch eine intensive pädagogisch-therapeutische Förderung benötigen. „Wir bieten ihnen und ihren Familien einen Neuanfang, wenn die Erkrankung die Betroffenen in eine psychosoziale Krise geführt hat“, erklärt Marc Kennerknecht, der Geschäftsführer der Kroki-Haus gGmbH.

Bestens betreut im KroKi-Haus

Nina Heidt-Sommer zeigt sich beeindruckt von den Angeboten und der Ausstattung des Hauses, das eng mit dem Universitätsklinikum Gießen-Marburg kooperiert: „Hier wurde mit viel Engagement und Pioniergeist ein Ort geschaffen, der für die Kinder und Jugendlichen die besten Bedingungen bietet, mit ihrer Krankheit leben zu lernen.“ 16 Mitarbeiter sorgen für die pädagogische, therapeutische und medizinische Betreuung der zwölf Kinder und Jugendlichen im vollbelegten Kroki-Haus. Die jungen Bewohner und Bewohnerinnen aus ganz Deutschland werden durch Lehrer der Hans-Rettig-Schule des Uniklinikums in Gießen unterrichtet oder besuchen Regelschulen in Gießen. Sie beteiligen sich an der Zubereitung der Mahlzeiten und am Einkauf der Lebensmittel. Für ihre Freizeitgestaltung können sie viele Angebote außer Haus nutzen, spielen zum Beispiel Fußball im Verein oder gehen zum Reiten. „Es ist wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen so gut es geht an allen Lebensbereichen teilhaben und einen normalen Alltag und Selbständigkeit entwickeln können“, erklärt Kennerknecht. 

Die rechtlichen Bedingungen machen es einer interdisziplinären Einrichtung wie dem Kroki-Haus jedoch mitunter schwer, denn Jugendhilfe und medizinische Versorgung betreffen unterschiedliche Teile des Sozialgesetzbuches. Dies erschwert zum Beispiel die Abrechnung von Leistungen und führt dazu, dass weniger medizinisches Personal eingestellt werden kann als gewünscht. „Das Konzept des Kroki-Hauses ist absolut überzeugend und ich werde mich darum in Berlin dafür einsetzen, dass die Sozialgesetzgebung die Umsetzung solcher Konzepte besser berücksichtigt“, verspricht Felix Döring. Dies sei auch dringend notwendig, denn der Bedarf an medizinischer Expertise in der Jugendhilfe nehme zu, ergänzt Heidt-Sommer: „Das Kroki-Haus kann als Pilotprojekt betrachtet werden, dem hoffentlich andere Träger an anderen Standorten folgen werden“.

Falls ihr mehr über das KroKi-Haus erfahren wollt:

KroKi-Haus – Jugendhilfeeinrichtung gGmbH

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