Bildung

Durch die Corona-Pandemie haben wir es alle mitbekommen – dabei wussten wir es eigentlich auch schon vorher: Das Bildungssystem in Deutschland ist in nahezu allen Bereichen unterfinanziert. Wir müssen eine Bildungsoffensive starten. Denn jeden Cent, den wir in Bildung investieren, investieren wir in Zukunft. Deshalb haben wir die Steigerung der öffentlichen Bildungsausgaben beschlossen.

Niemand wird zurückgelassen!

Noch immer hängt der Bildungserfolg in Deutschland maßgeblich von der Herkunft ab. Ich will, dass der Aufstieg durch Bildung nicht nur leere Phrase ist, sondern wieder gesellschaftliche Realität wird! Aus diesem Grund freut es mich sehr, dass wir im neuen Koalitionsvertrag die besondere Förderung von Schulen mit hohem Anteil sozial benachteiligter Schüler beschlossen haben. Auch im Bereich der Hochschulen unterstützen wir durch den Ausbau des Aufstiegs-BAföGs den Abbau sozialer Ungleichheiten im Bildungssystem.

Digitalisierung vorantreiben!

Einfach nur allen Kindern ein Tablet in die Hand zu drücken sieht zwar schick aus, bringt aber nicht viel. Denn Digitalisierung ist nicht einfach nur die Ausstattung mit Technik, sondern braucht pädagogische Konzepte und Personal, das diese entwickeln kann. Aus diesem Grund werden wir eine bundesweite Koordinierungsstelle für Lehrkräftefortbildung einrichten, die sich besonders auf digitale Weiterbildung fokussiert. Gleichzeitig werden wir im Rahmen des Digitalpakts 2.0 veraltete Geräte an Schulen durch nachhaltige Neuanschaffungen ersetzen.

Noch immer fehlen Hunderttausende KiTa-Plätze

Die Betreuungsquote bei Kindern unter drei Jahren liegt in Deutschland bei lediglich 35 %, mit erheblichen Unterschieden zwischen den Bundesländern. Der Bedarf ist aber deutlich höher. Etwa die Hälfte aller Eltern würde gerne die Betreuung in einer Tagesstätte oder einer öffentlich geförderten Tagespflege in Anspruch nehmen. Fehlende KiTa-Plätze führen dazu, dass gerade Frauen sich zwischen Beruf und Familie entscheiden müssen. Deshalb ist es ein wichtiger Schritt, dass im Rahmen des Koalitionsvertrages sowohl der weitere Ausbau von KiTa-Plätzen als auch der Ausbau der Ganztagsangebote vereinbart wurde. Ich freue mich, dass wir auch in Zukunft das ,,Gute-Kita-Gesetz’’ fortsetzen werden, um den Bundesländern die nötigen Mittel für Investitionen in die Kindertagesbetreuung bereitzustellen.

Berufliche Bildung – garantiert!

Das duale Ausbildungssystem muss in Deutschland weiterhin eine Schlüsselrolle spielen! Wir dürfen nicht nur Gymnasien und Universitäten als Leuchttürme fördern und berufliche Schulen dabei vergessen. Obwohl immer weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen werden, sind viele junge Menschen nach der Schule ohne Perspektive. Deshalb sorgen wir für eine gesetzliche Ausbildungsgarantie, um die duale Ausbildung strukturell zu stärken und Ausbildung für alle zu ermöglichen. Außerdem legt der Koalitionsvertrag fest, dass die vollzeitschulische Ausbildung vergütet und frei von Schuldgeld sein soll und sieht eine Öffnung der Begabtenförderungswerke für berufliche Bildung vor.

Hochschulen

Klar ist: Der Bund muss sich stärker an der Finanzierung unserer Hochschulen beteiligen. Dabei müssen die Mittel dauerhaft und verlässlich bereitgestellt werden, um etwas gegen die hohe Quote befristeter Jobs zu unternehmen. Um dies zu ermöglichen, werden wir das  Wissenschaftszeitvertragsgesetz reformieren.  Unser Ziel ist es, mehr Dauerstellen für Daueraufgaben in Wissenschaft und Forschung zu schaffen. Zusätzlich dazu werden wir im Sinne der Digitalisierung in die Verbesserung der digitalen Infrastruktur sowie in Cybersicherheit an Hochschulen investieren. Der Hacker-Angriff auf die Justus Liebig Universität im Jahr 2019 hat gezeigt, dass gerade im Bereich der Cybersicherheit noch viel zu tun ist.

Lebenslanges Lernen

Der Bedarf nach Qualifizierung und Bildung endet nicht mit dem Uni-Abschluss oder der Ausbildung. Wir müssen lebenslanges Lernen zum Standard machen, auch weil wir nicht genau wissen, wie unsere Arbeitswelt in zehn oder zwanzig Jahren aussieht. Um die Anpassung an veränderte Arbeitsbedingungen zu erleichtern, fördern wir gezielte Weiterbildungen im Rahmen des digitalen und demographischen Wandels.

In Sachen beruflicher Weiterbildung soll sich niemand zwischen Qualifikation und Miete entscheiden müssen. Durch die sogenannte Bildungsteilzeit unterstützen wir das Nachholen von Bildungsabschlüssen sowie berufliche Weiterbildung. Arbeitnehmer bekommen so die Möglichkeit ihre Arbeitszeit zu reduzieren, um an einer Aus- bzw. Weiterbildung teilzunehmen und erhalten für die entfallenen Stunden einen Lohnersatz.

Fazit

Die entscheidende Frage ist: Wie viel ist uns Bildung wert? Ich bin davon überzeugt: Investitionen in Bildung haben oberste Priorität. Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit und zu unserer Zukunft. Hier müssen wir weltweit Vorreiter sein, statt Mittelmaß. Deshalb müssen wir Geld in die Hand nehmen für eine nationale Bildungsoffensive!

Klar ist jedoch auch: Jenseits gezielter Förderungen sind die Einflussmöglichkeiten des Bundes begrenzt. An vielen Stellen ist daher auch die Landesregierung in der Pflicht. Hier gibt es noch viel zu tun: Lehrkonzepte, die Kreativität und Selbstbestimmtheit fördern; Schulen, in denen Inklusion, Solidarität und Verantwortung gelebt wird; Schulsozialarbeit, die allen Kindern zu Gute kommt und ein längeres gemeinsames Lernen durch die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems. Außerdem muss maßgeblich an der Verbesserung des Personalschlüssels gearbeitet werden, damit überfüllte Klassen und Seminarräume endlich der Vergangenheit angehören.  

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